1858 bis 1888

Es gibt Aufzeichnungen aus dem Jahr 1856 (über 30 Jahre vor Gründung der eigentlichen Feuerwehr) wonach das Feuerlöschwesen organisiert war. Die Organisation lag in den Händen des Gemeinderates und des Bürgermeisters. 

Die jeweiligen Feuerschau- Protokolle weisen jährlich eine Überprüfung der Löschgerätschaften durch das Bezirksamt Meßkirch aus.

 

Vor dem Gemeinderat am 27.Juni 1872:
Unter Bezugnahme auf Ziffer 3 des Ortbereisungsbescheides hat man heute gemäß der bestehenden Feuerlöschordnung für den Amtsbezirk Meßkirch eine Löschmannschaft aus sämtlichen im Ort wohnenden männlichen Einwohnern, vom 16.Lebensjahre an, eingeteilt.

Als Feuermeister wird bestimmt: Josef Schweikart; Gemeinderat

Als Stellvertreter: Xaver Mattes; Gemeinderat


Es sind sodann die Rottenmeister der verschiedenen Rotten aufgeführt.   

Des weiteren die Einteilung zum Spritzendrucker, Steiger, Einreißer,  Buttenträger, Leiterträger, Wasserführer (getrennt nach Oberdorf und Unterdorf), Schöpfer, Spritzenführer, Feuerreiter, Signallisten, Pechfackelträger und Bewachungsmannschaft.     

Zur damaligen Zeit existierte in der Gemeinde Schwenningen und auf dem gesamten Heuberg noch keine Wasserversorgung. Das Wasser wurde je nach Entfernung mit Eimern, Butten oder Fuhrwerken an den Brandplatz gebracht.


 

Die Gemeinde Schwenningen hat mit Gemeideratsbeschluß vom 2. September 1872, eine Feuerspritze von der Firma C.F.Münster in Ebingen zum Preis von 500 Gulden angekauft, wovon die Hälfte in bar und die andere Hälfte auf Weihnachten 1872 zu bezahlen war.

Erste Feuerwehrspritze der Gemeinde Schwenningen

 

Der Verkäufer C.F.Münster leistet für fragliche Feuerspritze zehn Jahre Garantie.

Bürgermeister: Siber

Gemeinderat: Xaver Mattes, Josef Schweikart, Anton Sprißler, Anton Siber, Josef Siber     

 

Fabrik für Feuerwehrbedarf in der Region 

 

Nach einem Schreiben des Königlichen Württembergischen Oberamts Tuttlingen an das Großherzogliche Badische Bezirksamt Meßkirch vom 12. Februar 1888 bildeten die Gemeinden Schwenningen und Irrendorf (heute Irndorf) einen Brandhilfsverband.

Ab dem Jahre 1888 wurde in Schwenningen und den umliegenden Gemeinden die Wasserversorgung eingerichtet. Erst ab diesem Zeitpunkt  war es möglich Wasser dem Wasserleitungs-Netz zur Brandbekämpfung zu entnehmen. Für die Löschmannschaften war dies eine große Erleichterung.   

Lageplan der Wasserversorgung aus dem Jahr 1919

 

In der damaligen Zeit gab es noch keinen elektrischen Strom. Bei einem nächtlichen Brandausbruch waren die Einwohner angehalten, an jedem Haus brennende Lichter oder Laternen auszuhängen.

Zur Erhellung der Wege und zur Durchführung der Löscharbeiten wurden zusätzlich Pechfackeln und Pechpfannen verwendet.